Ein haariges Problem?

Die 2016 gegründete Firma BluePet entwickelt und vertreibt in erster Linie Bürsten zur Fellpflege bei Hunden. Für jedes Haustier die richtige Bürste, so die Werbung. Im Angebot gibt es noch allerlei mehr oder weniger nützliches Zubehör für den Alltag mit Hund.
 
Tier- und Naturschutzorganisationen weisen ebenfalls darauf hin, dass ausgekämmte Tierhaare zu Problemen führen können. Gerade am Stadtrand und entlang beliebter Gassirouten sieht man häufig große Mengen an ausgekämmtem Fell und Unterwolle am Wegrand liegen. Unserer Haustiere werden meist regelmäßig mit Pflegemitteln und Präparaten gegen Parasiten wie Flöhe und Zecken behandelt. Rückstände davon finden sich im Fell und können den jungen, noch nackten Nestlingen schaden. Auch kann es passieren, dass sich kleine Tiere in den Haaren verfangen und es zu Abschnürungen kommt.
 
Vögel nutzen Tierhaare, Moos, Federn, Zweige und Gräser zum Nestbau. Alles wird miteinander verwoben und fest verbaut. Gefährlich kann es werden, wenn ausgekämmte Hundehaare in Massen zur Verfügung stehen und deshalb nur wenig anderes Nistmaterial zum Einsatz kommt.
 
Hundehalter werden ständig beobachtet und ermahnt. Der Hund soll immer angeleint sein, nicht bellen, nicht im Gebüsch schnüffeln, nicht im Wald gebürstet werden und nicht in Bäche oder Teiche springen. Sogar das Häufchen soll noch unter dichtem Laub gesucht, gefunden und entsorgt werden.
 
Viele Regeln haben ja durchaus ihre Berechtigung. Ausgekämmte Tierhaare sollte man immer mitnehmen und im Hausmüll entsorgen, die Setz- und Brutzeit beachten und andere Waldbesucher nicht bedrängen oder gefährden.
 
Wer aber ermahnt die rücksichtlosen Radfahrer und lärmenden Wandergruppen?
Wer ermahnt die Schmutzfinken, die ohne jede Skrupel ihren Wohlstandsmüll wie Einweg-Kaffeebecher, McDonalds-Tüten, halbe Döner in Alupapier, Flaschen und Dosen im Wald entsorgen?