
aufgenommen am 24.05.2024
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2024 Bad Kreuznach/Rheinland-Pfalz Blindschleiche
Sie trägt einen irreführenden Namen und hat ein ebenso irreführendes Äußeres. Die Blindschleiche oder auch Anguis fragilis,
wird oft Opfer unwissender Menschen, die sie mit einer Giftschlange verwechseln. Aber sie ist weder blind, weder giftig,
noch ist sie überhaupt eine Schlange, sondern zählt zur Ordnung der Echsen.
Im Gegensatz zu Schlangen, die nie aufhören zu wachsen, kann die Blindschleiche maximal rund 52 cm lang werden. Im
Normalfall hat sie aber eine Länge von etwa 35 - 45 cm und besitzt oft einen dunklen Streifen vom Kopf bis zum Schwanzende
auf dem Rücken. Ihre Färbung variiert zwischen Braun-, Grau- und verschiedenen Gelbtönen, wobei einzelne Vertreter
auch eine intensive Blaufleckung aufweisen können. Die Jungtiere sind zumeist silbergrau oder leicht gelblich mit einer
schwarzen Linie auf der Oberseite, die sich zum Kopf hin zu einem rundlichen Fleck verbreitert.
Ein wichtiges Merkmal zur Unterscheidung von Schlangen ist ihr Körperbau. Die Verwandtschaft mit den Echsen wird
spätestens in dem Moment erkenntlich, wenn die Blindschleiche auf einen Feind trifft. Genau wie die Echsen besitzt sie
nämlich eine Bruchstelle an ihrem Körper, die es ihr erlaubt, ihren Schwanz abzustoßen.
Blindschleichen sind fast überall in Europa sehr verbreitet und zählen neben Berg- und Zauneidechse zu den häufigsten
Echsenarten. Sie bevorzugt vegetationsreiche und mäßig feuchte Biotope in Wäldern oder in deren Umfeld. In
Siedlungsgebieten findet man sie häufig auf Lichtungen, in Gärten (da häufig in Komposthaufen), unter Steinen und Laub.
An wärmeren Tagen zieht sie es vor, auf einem Stein in der Sonne zu liegen.
Da ihre Nahrung zu 90% aus Nacktschnecken und Regenwürmern besteht, ist sie ein fleißiger Helfer im Garten. Ab und zu frisst
sie auch Schmetterlingslarven, Heuschrecken, Asseln oder Spinnen. Die Nahrungsaufnahme erfolgt allerdings nur von Mai bis August,
vorrangig in der Dämmerung. An regnerischen Tagen ist sie auch tagsüber aktiv.
(https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/artenportraits/detail/blindschleichen/)
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