Burg Frankenstein

Burg Frankenstein liegt südöstlich des Darmstädter Stadtteils Eberstadt auf Gemarkung der Gemeinde Mühltal und ist die nördlichste einer Reihe von Burgen und Burgruinen am westlichen Rand des Odenwaldes mit Blick auf die Rheinebene.
 
Urkundlich erwähnt wurde die Burg erstmals im Jahre 1252. Der vermutlicher Erbauer, Konrad Reiz von Breuberg und seine Gemahlin Elisabeth von Weiterstadt begründet er hier das Adelsgeschlecht der Herren von und zu Frankenstein. Burgen dienten hauptsächlich dem Schutz ihrer Bewohner und zur Sicherung der Handelswege. Sie boten nur wenig Komfort und verursachten hohe Kosten für den Unterhalt.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Burg Frankenstein stetig erweitert und ausgebaut. Erhalten sind heute noch Teile der alten Kernburg mit dem herrschaftlichen Palas, der imposante Turm, und ein Brunnen. In der kleinen Burgkapelle auf können Brautpaare den Bund fürs Leben schließen.
 
1662, nach jahrelangen Streitigkeiten verkaufte die Familie Frankenstein Burg und Herrschaft an Landgraf Ludwig VI. Bis zum 18. Jahrhundert diente die Burg zwar noch als Invalidenhaus, verfiel aber zusehends. Die Bauern der Umgebung nutzen die Burg als billigen Steinbruch. Mitte des 19. Jahrhunderts fand unter Großherzog Ludwig III. eine Sanierung statt. Allerdings wurde fehlerhaft und ungenau restauriert.
 
Im 20. Jahrhundert wurde die Burg nach und nach zum Ausflugsziel. 1970 eröffnete ein Panorama-Restaurant mit Aussichtsterrasse im neuen Teil der Burg. Es wurde rasch zu einer beliebten Location für Hochzeiten, Firmenfeiern und andere Veranstaltungen. Der Blick von der Aussichtsterrasse in Richtung Rheinebene, Frankfurt, Taunus und Pfälzerwald und eine gehobene deutsche Küche lockte viele Gäste an.
 
Für die Burg aus dem 13. Jahrhundert stehen in den kommenden Jahren umfassende Sanierungsmaßnahmen an. Das Restaurant wurde im Oktober 2023 vom Betreiber geschlossen und steht aktuell leer.