2024 Bensheim/
Staatspark Fürstenlager

Erbprinzen Ludwig (1753-1830) und seiner Frau Luise (1761–1829) ließen das Dörfchen erweitern und weitere Gebäude errichten. Sie verbrachten regelmäßig die Sommer im Fürstenlager und schufen hier eine Sommerresidenz ohne Prunk. Durch enge familiäre Beziehungen mit dem Zarenhof kam es zu langen Aufenthalten der Romanows und anderer russischer Fürsten in der Region und im Fürstenlager.
 
Der Park und das Dörfchen wurden rund um einen Mineralbrunnen angelegt. Als der Mineralgehalt der Quelle sank, gab es nur noch einen eingeschränkten Kurbetrieb. Die große Zeit des Fürstenlagers endete mit dem Tod des Herzogspaares 1829/30.
 
1918 ging das Fürstenlager in den Besitz des Volksstaates Hessen über, wurde vorübergehend zum Lazarett und nach dem Zweiten Weltkrieg zur Flüchtlingsunterkunft.
 
Mittelpunkt der Anlage ist das Herrenhaus, welches nach einer grundlegenden Sanierung seit Mai 2014 ein Restaurant im Stil eines Landgasthofs beherbergt. Das Herrenhaus und das dahinter liegende Kammerhaus wurden 1790-1792 errichtet. Alle Gebäude wie Fremden- und Kavaliersbau, Prinzen- und Damenbau, Wachen und Remisen sind nahezu unverändert erhalten und sind durch ein Alleennetz verbunden.
 
Der Park ist seit einigen Jahren auch Ort der Festspiele Auerbach und der Sommerspiele im Fürstenlager. Es finden Kunstausstellungen, Handwerkermärkte und regelmäßig verschiedene Park- und Sonderführungen statt. Der Staatspark bietet einen besonderen Rahmen für private Feierlichkeiten, Firmenveranstaltungen und besondere Events.
 
Der Fremdenbau oder Pisébau (1810–1811) diente ursprünglich der Unterbringung von Gästen. Heute befinden sich hier Ausstellungsräume und ein Standesamt. Während der Sommermonate können sich Brautpaare in einem historisch eingerichteten Wohnzimmer des Staatsparks Fürstenlager das jawort geben. Hier haben 20 Personen Platz, die Location ist alledings nicht barrierefrei und es fallen zusätzliche Kosten an.