aufgenommen am 15.03.2011
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Heimstättensiedlung, Heimstättenweg
Im April 1932 wurde mit dem Bau der ersten Eigenheime der Erwerbslosensiedlung im Südwesten Darmstadt begonnen. Bevorzugt wurden Bauhandwerker,
Maurer, Zimmerleute, Schreiner, Glaser, Schlosser und Bauhilfsarbeiter.
Die Stadt Darmstadt stellte ihnen ein Gelände am Alten Eschollbrücker Weg (heute Heimstättenweg) und an den ehemaligen Pulverhäusern, einem
alten Munitionsdepot, zur Verfügung. Es gehörte damals zur Gemarkung Bessungen.
Jedem Siedler wurden gegen Erbpachtzins rund 1000 Quadratmeter Grundfläche überlassen. Am Doppelhaus Gollacker 45/47 wurde der erste Grundstein gelegt.
62 Pfennige, das gesamte Barvermögen des Arbeitstrupps, wurden darin eingemauert.
Die Heimstättensiedlung war ein Experiment zur Lösung der Arbeitslosenfrage. Arbeitslose sollten mit möglichst geringen Kosten ansässig
gemacht werden. Man hoffte, dass nach Fertigstellung der Bauten und Einbringung der ersten Ernte der Ertrag so groß sein würde, dass die
Wohlfahrtsunterstützung, wenn auch nicht ganz, so doch prozentual reduziert werden könne.
Die Siedler arbeiteten mit viel Lust und Elan an ihrem Werk und widerlegten die Ansicht manches Hochnäsigen, dass jeder Arbeitslose ein
Faulenzer sei. Man bedenke, dass sich die Siedler von ihrer Unterstützung nur eine mangelhafte Ernährung leisten konnten und dennoch
schwerste Arbeit verrichteten.
Hier ein Blick in den Heimstättenweg in Richtung Osten.
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