Mathildenhöhe, Russische Kapelle, Wasserlilienbecken, Hochzeitsturm, Austellungsgebäude

1897 wurde die Russische Kapelle von dem Petersburger Architekten Leonti N. Benois errichtet. Sie wurde der Heiligen Maria Magdalena geweiht und auf importierter russischer Erde errichtet. Auftraggeber war der russische Zar Nikolaus II. (Russland), der bei Besuchen in der Heimat der Zarin Alexandra, gebürtige Prinzessin Alix von Hessen-Darmstadt, nicht auf ein eigenes Gotteshaus für seine Familie und seinen Hofstaat verzichten mochte. Bis zum heutigen Tag finden hier orthodoxe Gottesdienste statt.
 
Albin Müller (1871-1941), künstlerischer Leiter der letzten Ausstellung der Künstlerkolonie, ließ das farbenfrohe Wasserlilienbecken 1914 vor der Russischen Kapelle anlegen und band sie damit in die Gesamtanlage des Jugendstils ein.
 
Der 48 Meter hohe Hochzeitsturm entstand im Auftrag der Stadt Darmstadt als Geschenk zur Erinnerung an die Hochzeit des Großherzogs Ernst Ludwig mit Prinzessin Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich am 2. Februar 1905. Markant sind die fünf abschließenden Bögen des Daches, die an eine ausgestreckte Hand erinnern, weshalb er auch Fünffingerturm genannt wird. Die beiden ehemaligen Privatzimmer des Großherzogs haben heute als Trauzimmer des Standesamtes einen zum Ursprungszweck passende Nutzung gefunden.
 
Das Ausstellungsgebäude wurde im Jahre 1908 (auf dem Wasserreservoir stehend) erbaut. Die Künstlerkolonie entstand nach Entwürfen des Architekten Joseph Maria Olbrich (1867-1908).